Sonntag, 4. Mai 2014

Abeno Harukas, "Trouble Theater" und kleine japanische Theatertruppen

Da mein letzter Eintrag auf Japanisch war, poste ich nocheinmal auf Deutsch, aber mit ein paar Abänderungen.

Ich wurde letztens von einer Bekannten  zu einer Theateraufführung ins Abeno Harukas eingeladen.
Das Abeno Harukas ist das höchste Gebäude Japans (das heißt, dass Türme nicht dazu zählen! Schließlich ist der Tokyo Sky tree der höchste Turm weltweit und den mit einem Gebäude zu toppen ist doch nicht so einfach ;-) ) Japans und wurde erst vor kurzem eröffnet. Wer sich darüber genauer informieren will, kann sich gerne auf Wikipedia schlau machen (http://de.wikipedia.org/wiki/Abeno_Harukas).

Das Harukas besteht in den oberen Stockwerken eigentlich zum Großteil aus Büros, und unterirdisch aus der Station Abenobashi (Kintetsu Linie / bzw. ist mit der Station Tennoji der JR & Osaka Subway verbunden) und in den unteren oberirdisch gelegenen Stockwerken aus einer Shoppingmall. Früher war diese recht klein und uninteressant, aber nach dem Umbau wurde diese in einen ziemlich pompösen Departmentstore umgewandelt. Das heißt genaugenommen soviel: Massen von Menschen!! Da der Gebäudekomplex erst neu eröffnet wurde und in den ersten Wochen der Zutritt angeblich nur durch Auslosung (!!) möglich war, sind jetzt, wo jetzt noch dazu Ferien sind die Massen dort!
Na ja, vielleicht werde ich wenn sich die Lage etwas beruhigt hat, einmal ins oberste Stockwerk fahren und die Aussicht genießen. Jetzt waren aber die Schlangen vor dem Aufzug etwas zu lang, viel zu lang...

Nun aber zum eigentlichen Thema dieses Eintrags. Im 8. Stockwerk dieser Einkaufshölle befindet sich ein kleines Theater, und in dieses wurde ich eingeladen.
Das Stück, das wir uns angesehen haben, hieß "Trouble Restaurant". Dabei handelte es sich um eine kleine Collaboration zweier kleiner Theatergruppen. Was ich aber besonders interessant fand, war die Gestaltung des Theaterraumes. Die Bühne wurde von drei Seiten von Zuschauerplätzen umgeben, woraus sich für die Zuschauer je nach Sitzplatz ein anderer Blickwinkel ergab. Außerdem wurden die Zuschauer aktiv miteingebaut. So stellte im erten Akt die Bühne bzw. der Raum in der Mitte, in dem ein paar Tische aufgestellt waren, die hinteren Räume eines Restaurants dar, und die Zuschauer waren die Restaurantbesucher. Im ersten Akt erfuhr man von der Geschichte vom Restaurantstaff erfährt, die davon erfahren haben, dass ein Restaurantkritiker womöglich unter die Gäste gemischt hat, um das Restaurant zu bewerten und ihm vielleicht sogar einen Stern zu verleihen, während es unter dem Staff ordentlich kracht, sich ein Yakuza als Hilfskraft zu arbeiten begonnen hat und der Koch auf einmal verschwindet...
Der zweite Akt spielte dann in der näheren Zukunft, als das Restaurant damit begann, Hochzeitsparties anzubieten. Und gerade die erste Hochzeit wurde dabei Thematisiert, und diese schien auch ordentlich in die Hose zu gehen, als die Braut beim Anschneiden der Torte plötzlich verschwand.
Insgesamt war das Stück superlustig, und auch wenn man kein begeisterter Theaterfreak ist, sehr empfehlenswert! Ich denke, ich kann mich doch eher für solche "kleinen" Stücke erwärmen als für großes Theater (abgesehen von Kabuki vielleicht!), oder für Stücke mit viel Singsang und Show...

Auch im Herbst letzten Jahres war ich mit einer Freundin bei einer kleinen Bühne und haben uns ein Stück angesehen, weil ein Bekannter sie dazu eingeladen hat. Das Stück damals war auch ein bisschen ähnlich, nicht von der Handlung her, aber von der Athmosphäre und vom Humor her. Nur war die Handlung damals etwas phantastischer. Es ging um Zeitreisen und einen Nachrichtensprecher, der zu verhindern versuchte, dass seine eigene Lebensgeschichte durch einen Zeitreisenden sabotiert wird. Auch diese Truppe teilte da Stück in zwei Teile, wobei es im zweiten Teil wieder in der Zukunft spielte. Diesmal ging es um die zwei Kinder des Nachrichtensprechers, der inzwischen etwas älter ist und dessen Frau zudem bereits verstorben ist. Damit die Kinder nicht so alleine sind, beschließt er eine Roboteroma für die Kinder zu bestellen, da sich Pflegeroboter in der Zeit bereits allgemein verbreitet haben. Die Kinder waren davon allerdings nicht so begeistert...

Leider weiß ich nicht mehr, wie das Stück damals geheißen hat, aber sollte es mir wieder einfallen, dann werde ich das hier auch posten.

Fazit: Allgemein denke ich, dass kleinen Theatergruppen leider viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, und zumindest die die ich gesehen habe, doch sehr viel Potential haben!

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